Neubaugebiet Huxburg


Obwohl wir jeden weiteren Flächenverbrauch kritisch sehen, haben wir dem Beschluss zur Ausweisung dieses neuen Baugebietes in Senden zugestimmt.  (Gemeindeentwicklungssauschuss vom 9.2.2016)

Auf der Webseite der Gemeinde ist der Stand der Planung nachzulesen:

 

https://www.senden-westfalen.de/huxburg

Donnerstag, 10.6.2021 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität:

 

Fortschrittliches Energiekonzept wird einstimmig beschlossen!

 

Das vom Ingenieurbüro Gertec entwickelte  energetische Quartierskonzept wird einstimmig verabschiedet.

Das ist erfreulich! In Anbetracht der Vorgeschichte war das nicht unbedingt zu erwarten- unser Vorschlag von 2019, auf allen Häusern Photovoltaik verpflichtend zu machen, war ja früher abgelehnt worden, weil man sich mit "verpflichtenden" Regelungen in Senden unendlich schwer tut.

Es ist vor allem der Fachkompetenz von A. Hübner, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Gertec, zu verdanken, dass die Verwaltung und auch die Zweifler in den Reihen der CDU und FPD überzeugt werden konnten.


Klimaschutzsiedlung Buskamp, Süddächer

        Solar - Carport

         PV In-Dach , Ost -West



So sieht das beschlossene Energiekonzept aus:

 

Auf den Dächern der Einfamilienhäuser müssen Photovoltaikanlagen mit mindestens 4 kWp installiert werden.

- Die Entscheidung fiel für eine dezentrale Wärmeversorgung, d.h. jeder Bauherr kann selbst entscheiden,  welche Heizung eingebaut werden soll. Da im Quartier keine Gasleitung geplant ist, werden in erster Linie Wärmepumpen zur Diskussion stehen.

- Die Häuser auf den Grundstücken, welche die Gemeinde verkaufen wird, müssen mindestens den Standard KfW 55 erfüllen.

- Es sollen Beratungen der Bauherrn stattfinden, in denen ausführlich über die zahlreichen Fördermöglichkeiten für weitere sinnvolle (und unserer Ansicht nach notwendige) technische Anlagen wie z.B. Batteriespeicher und zentrale Lüftungsanlagen sowie weitere Massnahmen zu Reduktion des Wärmeverlustes im haus sowie auch über das Thema "sommerlicher Wärmeschutz als Anpassung an den Klimawandel" informiert werden soll.

 

Leider scheint eine Photovoltaikpflicht auf den Mehrfamilienhäusern nicht mehrheitsfähig. Wir haben in der Diskussion darauf hingewiesen, bei der Vergabe dieser Grundstücke darauf geachtet werden soll, dass auch Mieterstrommodelle gefordert werden sollen.

Wichtig erscheint es uns außerdem, dass im gesamten Quartier ausreichend Ladeinfrastruktur für Elektroautos vorhanden ist, so dass jeder - nicht nur Eigenheimbesitzer - ein E- Auto laden können.

 

    ...Norwegen....



19.5.2021: Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität wurde endlich das energetische Quartierskonzept präsentiert.

 

 

Da der Bebauungsplan längst verabschiedet wurde, können viele Aspekte nicht mehr berücksichtigt werden.  Das vom Fachbüro Gertec in Essen vorgestellte Konzept lässt dennoch hoffen, dass wir hier noch einige Weichen  in die richtige Richtung stellen können.

Das Energiekonzept wurde auf der Webseite der Gemeinde Senden mit der Einladung zum öffentlichen Teil der Ausschusssitzung vom 19.5.21 veröffentlicht:

 

 

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Energiekonzept Huxburg, Sitzung Klimaaus
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Einige wesentlichen Punkte aus dem Energiekonzept:

 

- Verzicht auf fossile Energie = Verzicht auf eine Gasleitung:

 

Das Fachbüro empfiehlt, im Quartier auf eine Gasleitung zu verzichten. Auch die Energieversorger werden wenig Interesse an der Vorhaltung einer Gasversorgung haben, wenn damit zu rechnen ist, dass aufgrund besserer Technologien wie Wärmepumpen kaum noch jemand Gas abnimmt. Manche behaupten, eine Gasleitung wäre für eine spätere Versorgung mit Wasserstoff sinnvoll. Tatsächlich wird es jedoch so sein, dass der zur Verfügung stehende grüne Wasserstoff für den Betrieb von Industrie sowie Bussen und Bahnen  benötigt wird. 

 

- Notwendigkeit zur Photovoltaik auf allen Dächern:

 

Das Fachbüro empfiehlt, den Einbau von Photovoltaik auf allen Dächern anzustreben. Unsere Fraktion hatte bereits bei der Diskussion des Bebauungsplanes eine Photovoltaikpflicht, die es in zahlreichen Gemeinden bereits gibt, angeregt. Das fand damals leider keine Mehrheit. Wenn die Klimaschutzziele eingehalten werden sollen, werden wir erneut darüber diskutieren müssen.

 

-  Zentrale oder dezentrale Wärmeversorgung:

 

Die Vor-und Nachteile beider Lösungen werden im Gutachten ausführlich diskutiert und von allen Seiten beleuchtet.

 

Was wir aus Sicht der Grünen noch für wichtig halten:

 

Die Häuser, die jetzt gebaut werden, sollen für zumindest 50 Jahre bestehen. Wir meinen, dass es wichtig ist, dann auch tatsächlich nach dem aktuellen Stand der Technik zu bauen. Nachrüsten ist meist teurer als gleich von Anfang an zu installieren - das gilt z.B. für Photovoltaik. 

Auf fossile Energieträger muss verzichtet werden, denn nach dem heutigen Stand der Technik sind diese für die Beheizung von Wohnhäusern völlig entbehrlich. Die Wärmepumpentechnik (auch Luft - Wasser - Wärmepumpe) ist heute  ausgereift und funktioniert hervorragend. Diese Technik bietet den Vorteil, dass in Kombination mit einer Fussbodenheizung im Sommer auch eine Kühlung möglich ist. Diesen Aspekt sollten Bauherren aufgrund der immer heißeren Sommer nicht außer Acht lassen! Beim Bauen ist auch "Klimaanpassung" wichtig, und das bedeutet: Hitzeschutz und ggf. Kühlung im Sommer.

 

Das Thema ist komplex, daher sind wir der Ansicht, dass die Gemeinde eine umfassende Beratung der Bauherren vorsehen sollte, nicht nur unter dem Aspekt der aktuellen Heizungs- und Gebäudetechnik, sondern auch über die zahlreichen Fördermöglichkeiten. Tatsächlich ist es nämlich so, dass es sehr viele Fördermöglichkeiten gibt und die Mehrkosten, z.B. für Photovoltaik oder bessere Dämmung, durch die Förderung voll abgefangen werden.

 


Juli 2020:  Anlass für aktuelle Diskussionen ist die Tatsache, dass die CDU Mehrheitsfraktion  - gegen die Stimmen der anderen politischen Parteien im Gemeinderat - dafür eintritt, dass Verbindungen zwischen dem Gebiet Kralkamp und dem Gebiet Huxburg auch für den Autoverkehr geöffnet werden sollen - wir sind der Meinung, dass die Verbindungen nur für den Radverkehr geöffnet werden sollen. Aus der Bevölkerung gibt es dazu zahlreiche Leserbriefe in der WN.

Dazu die WN:

https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Senden/4229144-Opposition-kritisiert-geplante-Kralkamp-Oeffnung-Unnoetige-und-gefaehrliche-Belastung


 

Von unserer Seite wurde schon mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass es dringend notwendig ist, im neuen Baugebiet auch ausreichend Flächen für Mehrfamilienhäuser und öffentlich geförderten Wohnraum auszuweisen. Damit tut sich die Mehrheitsfraktion in Senden weiterhin schwer. Wir werden uns weiter dafür einsetzen.

Das neue Baugebiet bietet auch die Chance, die Belange des Klimaschutzes zu berücksichtigen - sowohl beim Bau der Häuser mit entsprechenden Vorgaben, als auch was klimafreundliche Mobilität angeht. 

Diese Punkte müssen bei der Planung von Anfang an berücksichtigt werden. Leider sieht es derzeit nicht danach aus, dass notwendige Aspekte des Klimaschutzes ausreichend berücksichtigt werden.

 

Dazu ein Leserbrief:

 

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2020 Chancen vertan Huxburg.pdf
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Zur aktuellen Planung gibt es aus der Ratsfraktion der Grünen weitere Anregungen:

 

 

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2020 Huxburg_Anregungen_Grüne.pdf
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Bei Neubaugebieten besteht die Chance, gleich so zu planen und zu bauen, dass in der Gebäudetechnik ein Optimum für den Klimaschutz erreicht werden kann:

Wesentlich sind Gebäudeform, Dämmung, Verzicht auf Öl und Gas, stattdessen moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen und Photovoltaik auf dem Dach.

Das rechnet sich auch im Bereich des sozialen Wohnungsbaus und das geht auch mit ansprechender Architektur. Zahlreiche Beispiele findet man unter dem folgenden link:


2019: Baugebiet Huxburg

 

Im Baugebiet Huxburg sollen in den nächsten Jahren 400 neue Wohneinheiten entstehen, die WN berichtete am 24.7.2019 über den Stand der Dinge:

Auch der folgende Artikel ist in diesem Zusammenhang interessant, da er auf die demographischen Herausforderungen der nahen Zukunft eingeht:

 

Es war immer eine zentrale Forderung unserer Fraktion, dass eine größere Verdichtung im neuen Wohngebiet geplant wird - mehr kleinere Wohnungen, dazu eine Pressemitteilung von 2018:

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02_Pressemitteilung Huxburg.pdf
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Obwohl wir jeden weiteren Flächenverbrauch kritisch sehen, haben wir dem Beschluss zur Ausweisung dieses neuen Baugebietes in Senden zugestimmt.  (Gemeindeentwicklungsauschuss vom 9.2.2016)

 

Dabei ist es für uns Grüne wichtig, dass bei der Planung folgende Punkte Berücksichtigung finden:

 

- zur Reduktion des Flächenverbrauches müssen kompakte und innovative Siedlungsstrukturen vorgesehen werden

 

- Es müssen auch Flächen für Mehrfamilienhäuser, öffentlich geförderten Wohnraum und alternative Wohnformen vorgesehen werden

 

- Das Gebiet sollte schrittweise in Etappen entwickelt werden



Neues Baugebiet am Huxburgweg in Senden

 Am 9.2. 2017 beschloss der Gemeindeentwicklungsauschuß in Senden einstimmig, ein neues Baugebiet zu entwickeln. Es handelt sich um eine ca. 20 ha große Fläche im nordöstlichen Gemeindegebiet – das Gebiet ist auf dem Bild dargestellt.

Auch unsere Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Senden hat diesem Vorhaben zugestimmt, obwohl wir einem weiteren Flächenverbrauch sehr kritisch gegenüberstehen. Jeden Tag wird in NRW eine Fläche von 100 000 qm verbraucht, dies entspricht 14 Fußballfeldern. Es liegt auf der Hand, dass ein Flächenverbrauch diesen Ausmaßes auf Dauer nicht gut gehen kann – da bleibt kein Platz mehr für Natur oder Landwirtschaft.

Wir haben dennoch unsere Zustimmung zur Entwicklung dieses Baugebietes gegeben, weil wir sehen, dass in Senden ein großer Bedarf an Wohnraum besteht – vor allem weil Wohnen und Bauen im nahen Münster in jüngster Vergangenheit für die meisten unbezahlbar geworden ist.

Allerdings verbinden wir unsere Zustimmung damit, dass bei der Entwicklung dieses Baugebietes sorgfältig und sparsam mit der Fläche umgegangen wird. Das will heißen: wir können nicht wie bisher nur Einfamilienhäuser auf relativ großen Grundstücken bauen. Um den Flächenverbrauch zu minimieren, bedarf es einer kompakteren Bauweise und innovativer Siedlungsstrukturen und es müssen auch Flächen für Mehrfamilienhäuser vorgesehen werden. Wohnen muss auch für sozial schwächere und ältere bezahlbar und möglich bleiben – dies erfordert Projekte mit öffentlich gefördertem Wohnungsbau und auch alternative Wohnformen.

 

Es sollten sinnvolle Erschließungsabschnitte gebildet und nicht die gesamte Fläche in einem Zug erschlossen werden. Entsprechend sind die Grundstücke abschnittsweise zu vergeben, damit nicht sofort alle Grundstücke verkauft werden und Senden dann wieder keine Bauflächen mehr hat. 

 

Auf die Notwendigkeit derartiger Planungen wurde bereits in der Vergangenheit vor allem von unserer Fraktion hingewiesen und wir werden uns auch bei diesem Baugebiet für diese Punkte stark machen.

 

In diesem Zusammenhang stellte  unsere Fraktion im Jahr 2017 im Gemeindeentwicklungsausschuss den Antrag, einen studentischen Wettbewerb zur Entwicklung dieses Baugebietes zu machen - leider wurde der Antrag abgelehnt.....das war 2017, mit der Begründung, dazu wäre keine Zeit. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2020....vielleicht wäre doch Zeit gewesen....???

 

Antrag - siehe Fraktion.

 

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2017 08 Antrag Huxburg_ Gruene_2017_08_3
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