Kommunalwahl 2014

 

Das Wahlprogramm für die Kommunalwahl 2014 in der Textfassung:

 

Senden 2014 - 2019

 

Vorwort

 

Manchmal mögen wir es selbst kaum glauben: Seit dreißig Jahren gibt es die Grünen in Senden. Viele der Gründungsmitglieder sind immer noch dabei, etliche sind im Laufe der Zeit umgezogen und ausgeschieden, und neue sind hinzugekommen. Das gilt auch für die neue Fraktion, die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen werden.

 

Wir versichern unseren Wählerinnen und Wählern, dass wir auch in der kommenden Wahlperiode mit einer neuen Zusammensetzung der Fraktion unsere Arbeit beharrlich und verlässlich fortsetzen werden.

 

Kürzlich wurden wir gefragt: Welche drei Schwerpunkte haben Sie sich für Ihre kommende politische Arbeit gesetzt?“ „ Das sind Demografischer Wandel und Inklusion!“ „Ja aber – welche Schwerpunkte? – Wohnen z.B.?“

 

Das Beispiel Wohnen ist wohl geeignet um es zu verdeutlichen, unter welchem Blickwinkel wir unser Wahlprogramm aufgestellt haben:

 

Es reicht nicht, Baugebiete auszuweisen und Bebauungspläne aufzustellen, um den Notwendigkeiten und den vereinbarten Leitlinien Senden 2030 zur demografischen Entwicklung zu genügen. Darin heißt es im ersten Punkt, dass Senden bis 2030 zu einer attraktiven, barrierefreien und lebenswerten Heimat für die hier lebenden und zuziehenden Menschen gestaltet werden soll, die hier gerne generationsübergreifend wohnen und leben und die als starke Gemeinschaft wahrgenommen werden.

 

Unsere Vorschläge zur Wohnkultur stehen unter dem Aspekt: „Wohnst du noch, oder lebst du schon.“ Was heißt das?

 

Für die Grünen sind soziale und ökologische Standards unabdingbar bei der Bauleitplanung und den Bebauungsplänen. Das sind neben den Kriterien des Energiesparens und des behutsamen Verbrauchs des Gutes Boden, die Förderung von Begegnung und Nachbarschaft, die Durchmischung von Alt und Jung, von Einheimischen und Neubürger/innen, Barrierefreiheit und Inklusion von Menschen mit Behinderungen, bedarfsgerechte Mobilität und selbstbestimmte Freizeitgestaltung, die Sicherstellung von Einkaufsmöglichkeiten, die Förderung des Ehrenamtes und der Nachbarschaftshilfen, die Etablierung einer Willkommenskultur und Integration von Menschen, die aus dem Ausland zu uns gekommen sind und einiges mehr.

 

Solche Kriterien, die den Menschen in den Mittelpunkt des Handelns stellen und nicht nur die Planung von Dingen, ziehen sich durch unser Programm.

 

Wir haben uns bemüht, ein breites Spektrum der anstehenden Aufgaben an Beispielen aufzuschreiben, wohl wissend, dass dies nur ein Ausschnitt sein kann bei den vielen Aufgaben, die vor uns liegen.

 

Wir Grünen werden unser Augenmerk und unsere politischen Anstrengungen darauf richten, dass die Pläne und Entscheidungen zur Gestaltung Sendens den Zielen zur demografischen Entwicklung entsprechen.

 

Grüne fürchten sich nicht davor, mit ihren politischen Grundsätzen und Forderungen Neuland zu betreten, sich konsequent dafür einzusetzen und Überzeugungsarbeit zu leisten.

 

Mit Ihrer Unterstützung, liebe Wählerin, lieber Wähler, fällt es uns leichter.

 

 

Kommunalpolitik von A bis Z

 

Liebe Sendenerin. lieber Sendener,

 

wenn Sie unser Kommunalwahlprogramm der letzten zwei Wahlperioden kennen, dann wissen Sie, dass wir für die Auflistung unserer programmatischen Ziele und Grundsätze das ABC gewählt haben. Dabei wollen wir bleiben. Von A bis Z – von „Agenda 21“ bis „Zukunft gestalten“ – haben wir aufgeschrieben, welche Forderungen und Aufgaben dem Engagement der Grünen im Sendener Gemeinderat zugrunde legen.

 

Es hat lange gedauert, dass in Senden der demografische Wandel als Aufgabe für die Kommunalpolitik wahrgenommen wurde. Es war ein Grüner Antrag, aufgrund dessen ein Arbeitskreis eingerichtet wurde, um die Notwendigkeiten zur demografischen Entwicklung der Gemeinde festzustellen und das politische Handeln darauf einzustellen. Ein Ergebnis daraus ist der „Leitzielkatalog für Senden 2030“ , der von Politik und Verwaltung gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet wurde und zu dem sich die politische Gemeinde verpflichtet hat. Die diversen Planungen und Aufgaben, die sich daraus für die Kommunalpolitik ergeben, sind schon bisher Bestandteil unseres Programms gewesen. Mit den Leitzielen für Senden 2030 haben wir unsere programmatischen Forderungen noch erweitert und ergänzt.

 

Wir wünschen uns, dass wir für unsere Grundsätze und Forderungen, für die wir uns im Rat der Gemeinde Senden einsetzen wollen, Ihre Zustimmung gewinnen.

 

Und wir freuen uns über Vorschläge und Anregungen, die Sie an uns herantragen.

 

Katharina Nitz-Uliczka

 

Anneliese Pieper 

 

 

Agenda 21 – eine lebenswerte Welt bereiten

 

Auf dem bisher größten Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 unterzeichneten knapp 180 Staaten, darunter auch Deutschland, die Agenda 21. Das ist ein Umwelt- und Entwicklungsprogramm für das 21. Jahrhundert.

 

Ziel der Agenda 21 ist es, unsere natürliche Umwelt nachhaltig zu schützen und zu erhalten und für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. „Nachhaltig“ bedeutet, dass wir heute so leben und handeln, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder eine lebenswerte Welt vorfinden.

 

Unter dem Motto „global denken – lokal handeln“ bildeten sich auch in Senden unter der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern mehrere Agendagruppen. Das anfänglich starke Interesse von Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern ist inzwischen stark zurückgegangen.

 

Im Zuge der Debatte um die demografische Entwicklung in Senden und den erarbeiteten Zielen und Aufgaben, sind das Interesse der Bürgerschaft und die Bereitschaft zur Beteiligung an der gemeindlichen Entwicklung sichtbar geworden.

 

Es ist zu prüfen, ob im Demografie-Prozess die Agenda-Strukturen zur Bearbeitung der anstehenden Aufgabengebiete, die Bildung neuer thematischer Gruppen mit interessierten Bürgerinnen und Bürger angeregt und gefördert werden können.

 

Ambulant betreutes Wohnen fördern

 

Nach einer Erhebung des Landes NRW (Altenbericht) steht die Angst vor der Unterbringung in einem Heim und dem Verlust der Selbstbestimmung bei den Menschen ganz oben auf ihrer Sorgenliste.

 

Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen, die nicht mehr in ihrer gewohnten Wohnung leben wollen oder können, passenden barrierefreien Wohnraum finden und dort gemäß ihrem Bedarf Hilfen und Betreuung erhalten. Dabei sollen sie unter Wohnformen wählen können, die ihrer Lebensform und ihrem Einkommen entsprechen. Das sind Wohngruppen, Genossenschaftsprojekte, Mehrgenera-tionenhäuser und kleine Wohnungen, die auch für alte Menschen mit kleinerem Einkommen bezahlbar sind und möglichst zentral liegen, um die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern.

 

Sendens bisherige Baupolitik ist nicht ausreichend auf diese Bedarfe eingestellt. Das muss sich dringend ändern. Dazu gehört auch die Schaffung von ausreichenden Heimpflegeplätzen mit Möglichkeiten einer Kurzzeitpflege zur Unterstützung pflegender Angehöriger sowie Tagespflege und Begegnungsstätten.

 

Ambulant vor stationär – Versorgungsstrukturen ausbauen

 

Menschen mit Behinderungen und Menschen, die auf Pflege und Betreuung angewiesen sind, verbindet der gemeinsame Wunsch, möglichst lange selbstbestimmt und möglichst in gewohnter Umgebung leben zu können. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, gilt es, die ambulanten Versorgungsstrukturen und komplementären Leistungen auszubauen bzw. durch den Einsatz innovativer Technologien zu stärken. Aus unserer Sicht ist das auch für die Gemeinde ein wichtiger Auftrag für die Zukunft, um die gewohnten Alltagstätigkeiten der betroffenen Menschen zu erhalten – eine wichtige Voraussetzung, um körperlich, geistig und sozial aktiv und integriert zu bleiben. Neben der Schaffung von geeignetem Wohnraum, ist es ein grünes Anliegen, in Senden ein funktionierendes System von Besuchs- Hol- und Bringediensten aufzubauen. Ein koordinierter Verbund von Gemeinde, ehrenamtlichen Kräften und dem Einzelhandel vor Ort ist für uns ein wichtiger Baustein, um den Betroffenen ein möglichst langes Wohnen in den eigenen vier Wänden zu erleichtern.

 

Aktiv-Patenschaften

 

Auch wenn in unserer Gemeinde die Begegnung der Generationen häufig noch im Familienverband er- und gelebt wird, ist eine Veränderung schon jetzt spürbar. Berufsbedingt leben inzwischen Kinder und Kindeskinder weit entfernt von den Eltern und Großeltern und vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird sich dieser Trend in Zukunft noch deutlich verstärken. Immer mehr Senioren werden so weitgehend auf den Kontakt mit Altersgenossen beschränkt und wenig Möglichkeiten haben, ihre Erfahrungen, Wissen und Fähigkeiten an die jüngere Generation weiterzugeben bzw. von deren Begabungen zu lernen. Wir finden diese Entwicklung bedauerlich und sehen eine gute Alternative in der sogenannten „Aktiv-Patenschaft“, die ein älterer Mensch für ein Kind, einen Jugendlichen oder eine junge Familie übernehmen kann. Hier geht es darum einige Stunden pro Woche mit einem Kind/Jugendlichen gemeinsam Freizeit zu gestalten, beispielweise wenn den Eltern aufgrund beruflicher Belastung die Zeit dazu fehlt. Weiterhin gebe es auch die Möglichkeit einer Familienpatenschaft, bei der Senioren, insbesondere junge Eltern im Umgang mit kleinen Kindern und bei praktischen Alltagsproblemen unterstützen. Aus grüner Sicht wäre ein solcher Austausch über die Generationen hinweg für alle Beteiligten bereichernd . Wir werden uns dafür einsetzen, das Modell der „Aktiv-Patenschaften“ auch in Senden zu installieren. 

 

Anlaufstellen für Kinder in Not

 

Handy verloren, Schlüssel vergessen, mit dem Rad gestürzt und Angst vor Gewalt – wo finden Kinder in Notsituationen Anlaufstellen, wo sie spontane Hilfe erwarten dürfen.

 

Nach dem Vorbild anderer Städte und Gemeinden, die sich dieses Problems angenommen haben, werden wir Grünen uns dafür einsetzen, dass mit Hilfe der Gemeinde Anlaufstellen in leicht zugängigen Räumen – das sind z.B. die Geschäfte, die Verwaltung, die Banken und andere Betriebe, die schnell erreichbar sind – geschaffen werden, zu denen Kinder mit ihren Sorgen, mit ihrem Kummer, mit ihrer Angst hingehen können und wissen, dass sie dort ein offenes Ohr und Hilfe bekommen.

 

Ein entsprechendes Konzept mit der Werbung um Partner, Vernetzung mit Jugendämtern, Ärzten, Polizei u.a. sowie Schulung der Beteiligten, Öffentlichkeitsarbeit und was sonst noch dazu gehört, muss die Gemeinde entwickeln und für die Umsetzung Sorge tragen.

 

Attraktives Senden

 

Immer neue Baugebiete und das rasante Wachsen der Bevölkerungszahlen mit den Auswirkungen auf das Erscheinungsbild von Senden haben unsere Gemeinde in den letzten 30 Jahren sehr verändert.

 

Es wird Senden, Bösensell und Ottmarsbocholt weiter verändern, der Umwelt vielfältig schaden und den dringenden Aufgaben zur demografischen Entwicklung in keinster Weise gerecht werden, wenn sich der derzeitige politische Mehrheitswille durchsetzen sollte, den Schwerpunkt der demografischen Entwicklung auf Wachstum und die Ausweisung neuer Baugebiete in unverantwortlicher Größe zu setzen.

 

Senden soll eine lebenswerte Heimat und ein Ort werden, mit dem sich die Menschen,, die hier leben, identifizieren.

 

Die Aussage“ Ich wohne bei Münster“ gehört in die Mottenkiste. Die Sendenerinnen und Sendener sollen gern Fotos von Senden zeigen und stolz sein, dass sie hier wohnen und leben.

 

Senden hat Stärken und bietet eine Identität, die weit über die Schuldenfreiheit, die der Gemeindehaushalt dokumentiert, hinausgeht. Vorhandene Attraktivität ist mit Gespür und Fantasie zu entdecken und zu erkennen, heraus zu arbeiten und zu fördern.

 

Mit dem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) kann dieser Prozess in Gang gesetzt und weiter entwickelt werden. Die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Interessen und Kenntnissen sind daran zu beteiligen und damit auch ihre Verbundenheit mit Senden zu untermauern.

 

Arbeit für Menschen mit Behinderung

 

Für Menschen mit Behinderungen gibt es schon heute verschiedene Instrumente, die die Integration in den Arbeitsmarkt möglich machen. Dennoch wächst der Zuwachs an Plätzen in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung und der damit verbundenen gesellschaftlichen Aussonderung ständig an. Diese Arbeitsplätze werden mit Steuer- und Beitragsgeldern gefördert und die Finanzmittel den Sondereinrichtungen zur Verfügung gestellt.

 

Wir wollen stattdessen die Mittel so eingesetzt sehen, dass individuell gefördert wird und jede/r selbst entscheiden kann, in welcher Form sie / er am Arbeitsleben teilnehmen kann und will: Mit einer Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, in einer Integrationsfirma oder Werkstatt.

 

Auch in dieser Hinsicht kommt den Bildungsmaßnahmen, so wie sie das Bundessozialhilfegesetz II (BSHG II – Hartz IV) vorsieht, eine besondere Bedeutung zu, die in der Beratung durch die Kommune berücksichtigt werden muss.

 

Wir Grünen plädieren u.a. für einen Weg, der in manchen Kommunen schon beschritten worden ist: Unter Beteiligung der Gemeinde, entsprechender lokaler Fachbetriebe und des Sozialwesens entsteht beispielsweise ein Beherbergungs– oder Bewirtungsunternehmen (Integrationsbetrieb), das von Menschen mit und ohne Behinderungen betrieben wird und auch Ausbildungsplätze bietet. Das wäre ein wegweisendes Projekt auf dem Weg zur Inklusion, das einer gutsituierten Gemeinde gut zu Gesicht steht.

 

Barrierefrei leben in Senden – Inklusionsplan aufstellen 

 

Einer Initiative der Grünen ist es zu verdanken, dass die Katholische Hochschule für Sozialpolitik damit beauftragt wurde, die Barrieren für Menschen mit körperlichen, geistigen, Seh- und Hörbehinderungen zu erheben. Die Ergebnisse waren fatal und ließen erkennen, wie schwer es ist, Barrieren zu erkennen, von denen man nicht selbst betroffen ist.

 

Diese Dokumentationen sind nicht mehr aktuell und müssen überarbeitet werden.

 

Barrieren sind vielfältig, Barrieren schließen aus und behindern die Teilhabe von Menschen am gesellschaftlichen Leben. Das widerspricht der UN-Behindertenrechts-konvention und den Leitzielen zur demografischen Entwicklung.

 

Wir Grünen werden beantragen, dass in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat und mit Bürgerinnen und Bürgern mit Behinderungen die Bedarfe umfassend erfasst werden und dass ähnlich wie bei der Aufstellung der Aufgaben zur demografischen Entwicklung, ein Zielkatalog aufgestellt wird, zu dem ein Umsetzungsplanplan mit einem Zeitraster gehört.

 

Carsharing und Elektromobilität fördern

 

Die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen innerhalb von Wohngebieten wird in Deutschland immer beliebter. Wir setzen uns dafür ein, dass die Gemeinde Senden im Rahmen der Wirtschaftsförderung eine Carsharing-Firma anwirbt, und Sonderparkflächen dafür bereitstellt.

 

Die Infrastruktur für die zukunftsweisende Elektromobilität mit E-Fahrrädern, E-Rollern, PKW und Bussen ist verstärkt auszubauen und zu fördern.

 

Das historische Erbe schätzen und bewahren 

 

„Wer erinnert sich noch?“ Mit Fotos aus dem alten Senden, also wie es früher war, sind wir Sendener Grünen mit unserer ersten Kommunalpolitischen Erklärung 1984 in die Öffentlichkeit getreten. An unserer Einstellung, die historischen Gebäude mit ihrer Geschichte zu bewahren, hat sich nichts geändert. Wir erfreuen uns an den erhalten gebliebenen historischen Gebäuden im Ortskern und im Außenbereich.

 

Historische Gebäude sind Identitätsstifter und Zeugnisse früherer Baukultur und Lebensweise für die derzeitige und die folgenden Generationen.

 

Viel zu viel ist schon verloren gegangen, was Senden insbesondere für ältere BürgerInnen als Heimat gekennzeichnet hat.

 

Wir Grünen werden uns weiterhin dafür einsetzen, das bauliche Erbe der Vorfahren zu erhalten und Plätze, Wege, Bauernhöfe, die zur Entwicklung Sendens dazugehören, hervorzuheben und zu präsentieren.

 

Demokratie braucht Vielfalt

 

Seitdem in Deutschland nach Kriegsende mit der Bildung der Bundesrepublik neue demokratische Beteiligungsstrukturen verankert wurden, regiert in Senden eine konservative Mehrheit. Wenn auch das letzte Wahlergebnis äußert knapp zum Machterhalt ausgefallen ist, so verführt die Entscheidungsgewalt und die Tradition die CDU dazu, noch immer nicht zur Kenntnis zu nehmen, dass fast fünfzig Prozent der Wählerinnen und Wähler andere Parteien mit anderen politischen Grundsätzen und Schwerpunkten gewählt haben und diese in der Entwicklung Sendens berücksichtigt sehen wollen.

 

Wir setzen uns dafür ein, dass die Dominanz der CDU abgelöst wird, die oft genug dazu führt, dass die Durchsetzung innovativer und zeitgemäßer Ideen verzögert oder abgelehnt wird.

 

Wo ständen wir wohl heute in Senden in Punkto Erneuerbarer Energien und dem Ausbau von bedarfsgerechter Kinderbetreuung, wenn nicht die Gesetzgebung aufgrund der japanischen Atomkatastrophe und dem eklatanten Kindermangel aufgrund besserer Einsichten eingegriffen hätte.

 

Die Not mit dem Kot

 

Beim Thema Hund scheiden sich die Geister. Während die einen ihren Dackel, Terrier, Setter als soziale Wesen, als Freund und alsMitglied der Familie erleben, sehen andere die Vierbeiner als ruhestörende Beller und ärgern sich über die „Tretminen“ auf Gehwegen, Spielplätzen und Wiesen.

 

Gegenseitige Akzeptanz und Toleranz zur Vermeidung von Ärgernissen - und dazu gehört selbstverständlich die Hinterlassenschaften der Hunde nicht zu hinterlassen,- gehören zum gemeindlichen Frieden.

 

Die Aufstelllung von Tütenautomaten zeigen ihre Wirkung.  Hundekot in Tüten gibt es nun „haufen“weise am Wegesrand. Was fehlt, das sind offensichtlich Behältnisse zum Entsorgen. Wir werden uns dafür einsetzen.

 

Einwanderer willkommen heißen

 

Schon das hierzulande weit verbreitete Ersetzen des älteren Wortes „Einwanderer“ durch den Ausdruck „Zuwanderer“ zeigt das Zurückschrecken vor der Tatsache, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. So unterschiedlich die Bedeutung der Wörter Zugang (z.B. zum Haus) und Eingang (ins Haus) ist, so unterschiedlich ist auch die von zuwandern und einwandern. Nur wer einwandert, kommt bis ins Innere, in die Gesellschaft.

 

Immer mehr Stimmen aus der deutschen Wirtschaft und Politik ermahnen Regierung und Bevölkerung, Einwanderungswillige aus dem Ausland endlich großzügiger aufzunehmen. Man dürfe die betreffenden Menschen nicht vor allem als Schnorrer sehen, die unser Sozialsystem plündern wollten, sondern als von unserer Wirtschaft dringend benötigte Arbeits- und Fachkräfte. Dies erst recht, wo uns mit dem demografischen Wandel die Menschen fehlen, um den Dienst im medizinischen und anderen sozialen Bereichen aufrecht erhalten zu können.

 

Uns Grünen ist klar, dass die lokale Politik wenig oder keinen Einfluss darauf hat, wie unser Land mit Zuzugswilligen und Flüchtlingen aus aller Herren Länder umgeht, aber wie sie hier in Senden empfangen und behandelt werden, das liegt in unserem gemeindlichen Ermessen. Und hier setzen Bestrebungen der Grünen zur Verbesserung an:

 

– Die Gemeinde wirbt öffentlich und offensiv um Bürgerinnen und Bürger, die sich für Zugezogene und Zugewiesene als Lotsen oder Paten zur Verfügung stellen. Hierbei geht es um Hilfestellung beim Auffinden von Ämtern, Geschäften, Dienstleistern, beim Ausfüllen von Formularen, Vermittlung von Kontakten zu Sport- und anderen Vereinen....

 

– Die Gemeinde lädt viertel- oder halbjährlich alle „Neulinge“ vom letzten Viertel- oder Halbjahr persönlich zu einer Kaffee / Teestunde ins Rathaus ein, um Informationen auszutauschen - eine Geste, die ihnen das Gefühl gibt, beachtet zu werden und willkommen zu sein.

 

– Im on-line-Gemeindekalender sind neben den christlichen auch die wesentlichen muslimischen, jüdischen, hinduistischen und buddhistischen Feiertage vermerkt.

 

– Wohnraum für neue Flüchtlinge sucht die Gemeinde verstärkt inmitten deutscher Nachbarschaft; so wird die Entstehung von Ghettos, die andernorts schon oft genug zu großen Problemen geführt haben. vermieden, und das gegenseitige Kennenlernen und der Umgang miteinander werden erleichtert.

 

Neben dem Engagement jedes Einzelnen braucht der Aufbau einer solchen gemeindlichen Willkommenskultur Unterstützung und Koordination durch die Verwaltung. Nur sie verfügt über die Informationen über die Menschen mit Migrationshintergrund. Die Grünen werden sich dafür einsetzen, personelle und organisatorische Kapazitäten für die Unterstützung und Betreuung ausländischer MitbürgerInnen bereitzustellen und ein vorausschauendes Konzept für eine angemessene Willkommenskultur zu entwickeln.

 

Ehrenamt koordinieren und wertschätzen

 

Die kommunale Gemeinschaft lebt in hohem Maße davon, dass sich viele Menschen ehrenamtlich einsetzen. Dazu gehören die Menschen, die in der freiwilligen Feuerwehr ihren Dienst tun, in der Heimatpflege, den Sport- und Kulturvereinen, in caritativen Einrichtungen und als Einzelpersonen in vielfältiger Weise. Ohne diese Menschen wäre die Aufrechterhaltung des Gemeinwohls, wie wir es kennen, kaum denkbar – und sie verdienen unsere Aufmerksamkeit und Anerkennung.

 

Mit der demografischen Entwicklung werden gegenseitige Hilfen zum Alltag gehören, werden auf das Ehrenamt eine wesentliche Rolle und viele Aufgaben hinzukommen.

 

Es liegt auf der Hand, dass die Unterstützung des Ehrenamts ausgebaut werden muss und notwendige gemeindliche Hilfen erhält.

 

Dazu gehört es, die vielen ehrenamtlichen Dienste zu erfassen, zu koordinieren und organisatorische Hilfen zu bieten. Dazu gehört die Bereitstellung gemeindlicher Räume, z.B. zur Durchführung ehrenamtlicher Freizeitgestaltungsangebote. Dazu gehören die Auflistung der ehrenamtlichen Angebote und die Öffentlichkeitsarbeit, damit Bürgerinnen und Bürger erfahren, wo sie ggf. solche Dienste finden und in Anspruch nehmen können.

 

Wo zum Beispiel finden alte Menschen jemanden, der sie zum Arzt begleitet? Wo finden sie jemanden, der für sie einkauft oder sauber macht? Bei wem können sie sich Besuch wünschen, wenn sie einsam sind? Wo finden sie altersgerechte Angebote der Vereine und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Begegnung? Andererseits: wo sind die Dienste der RentnerInnen und RuheständlerInnen gewünscht? Wo können Sie ihre Kenntnisse und Erfahrungen, ihre Lust am Werkeln, ihre Kochkünste und vieles mehr einbringen und mit ihren Fähigkeiten das Ehrenamt bereichern?

 

Die Unterstützung des Ehrenamtes gehört zu den vorrangigen Aufgaben, die für Senden 2030 genannt wurden. Wir werden ein Augenmerk darauf halten, dass die Menschen, die für die Gemeinde unverzichtbare Arbeit leisten, die notwendige Unterstützung erhalten.

 

Einzelhandel unterstützen

 

Der Einzelhandel in Senden muss gestärkt werden, um den Gewerbetreibenden die existenziell notwendigen Bedingungen einzuräumen und auch um den SendenerInnen ausreichende Einkaufsmöglichkeiten vor Ort anzubieten. Auch wenn den Entwicklungsmöglichkeiten des Einzelhandels im Ortskern Grenzen gesetzt sind, beispielsweise durch die Nähe zu Münster, so müssen im Sinne der Daseinsvorsorge und mit Blick auf die demografische Entwicklung mit Mitteln der Dorfkerngestaltung und der Wirtschaftsförderung zukunftsfähige Modelle zum Erhalt eines bedarfsgerechten Einzelhandels entwickelt werden.

 

Aus Sicht der Grünen gehören dazu: eine autofreie Innenstadt und die Nutzung des öffentlichen Raumes zur Entwicklung eines attraktiven Ortskerns und seiner Geschäfte dazu. Nicht die Blumenkästen, die Caféstühle und die Warenauslagen müssen dem Autofahrer weichen, sondern umgekehrt. Damit Spaziergänger und Touristen, Eltern mit Kindern, alte Menschen und Menschen mit Behinderungen ungehindert und gefahrlos in Senden verweilen und einkaufen können. Mit einem geeigneten Parkleitsystem für kostenloses zentrales Parken und Ausnahmeregelungen für gehbehinderte Menschen müsste den Gewerbetreibendenden, die Furcht vor Kundenverlust genommen werden können.

 

Energieberatung ausbauen

 

Die Informationen sind umfangreich sich im Internet über Energiesparpotenziale zu informieren, um nicht nur den eigenen Geldbeutel zu schone n, sondern auch zum Klimaschutz beizutragen. Die Vielfalt der Möglichkeiten verwirrt aber auch und schreckt gar ab. Was muss ich beim Hausbau beachten? Welchen Stromanbieter sollte man wählen? Ist die LED-Lampe geeigneter als die Energiesparlampe? Welcher Kühlschrank ist umweltfreundlicher?

 

Wir Grünen meinen: Eine solche Klärung und Beratung gehört zu den Aufgaben einer Kommunalverwaltung. 

 

Wir fordern schon seit Jahren, dass die kommunale Energieberatung ausgebaut wird. Mit der Einstellung eines Klimaschutzbeauftragten verbinden wir die Erwartung, dass die vielseitigen Aufgaben zum Klimaschutz und zu Energiepolitik aufgenommen und wahrgenommen werden, und dass dabei auch die Energieberatung bedarfsgerecht ausgestattet wird.

 

Flexiblere Öffnungszeiten in den KiTas anstreben

 

 Seit August 2013 haben alle Kinder in NRW ab ihrem ersten Geburtstag einen gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Durch die gemeinsamen Anstrengungen von Politik und Verwaltung konnte die Gemeinde Senden, die dafür nötigen zusätzlichen Plätze, frist- und bedarfsgerecht einrichten. Wir Grünen begrüßen dies ausdrücklich, sehen aber auch noch Probleme, die es im Sinne von Familien, Alleinerziehenden und ihren Kindern zu lösen gilt. Neben dem weiterhin bedarfsdeckenden Ausbau der U3- und Ü-3Plätze ist uns deshalb die Schaffung von flexibleren Öffnungszeiten in den örtlichen Kitas ein wichtiges Anliegen. Eine veränderte Arbeitswelt und neue Familienmodelle erfordern kreative Lösungen, die die Vereinbarkeit von Familienarbeit und Berufstätigkeit ermöglichen. 

 

Frauen sind anders – Männer auch

 

Gender Mainstreaming. Im Gegensatz zum Wort (Mainstream) ist die Bedeutung dieses Begriffs nicht sehr bekannt und von den Kommunen trotz ihrer Verpflichtung nach dem Amsterdamer Vertrag unzureichend beachtet. Es geht darum, dass grundsätzlich bei jedem Verwaltungshandeln zu prüfen ist, wie sich politische Maßnahmen und Entscheidungen jeweils auf Frauen und Männer auswirken, wie sie sich unterscheiden und ob sie Benachteiligungen für das eine oder das andere Geschlecht und ungewollte Fehlentwicklungen mit sich bringen. 

 

In der Jugendpolitik gehört es unzweifelhaft dazu, auch spezifische Angebote für Mädchen und Jungen zu machen, um ihnen rollen- und wesensgemäß gerecht zu werden. In Schulen und KiTas wird gewünscht, dass sich im Kollegium Männer und Frauen in etwa die Waage halten, um den Kindern und Jugendlichen als geschlechtsspezifische Orientierungspersonen zu dienen. Und neben dem Girlsday hat sich inzwischen der Boysday etabliert, bei dem die Jugendlichen sogenannte geschlechtsuntypische Berufe kennen lernen sollen. Die medizinische Forschung hat erwiesen, dass Krankheitssymptome bei Frauen und Männer bei gleicher Krankheit unterschiedlich ausfallen, dass geschlechtsspezifische Diagnosen, Medikamente und Behandlungsmethoden entwickelt und angewendet werden müssen, um ausreichend wirksam zu sein.

 

Wir Grünen erachten es als notwendig im Sinn von Gleichberechtigung und Effektivität, dass die Kriterien der Geschlechtergerechtigkeit mehr Beachtung finden.

 

Wir wollen die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern zum Leitbild der Gemeindeverwaltung und der politischen Entscheidungen machen.

 

Um dieser Aufgabe angemessen gerecht werden zu können, werden wir uns dafür einsetzen, dass der von der CDU abgesetzte Gleichstellungsausschuss wieder eingesetzt wird. 

 

Fuß- und Radverkehr in den Vordergrund stellen

 

Nicht nur aus Klimaschutz- und Kostengründen, auch weil es der Gesundheit dienst, sollte der Fuß- und Radverkehr mehr Förderung erfahren. 

 

Fußgänger- und Fahrradfahrer sind gegenüber dem Autoverkehr die schwächeren Verkehrsteilnehmer, eine „Knautschzone“ und ein Airbag steht ihnen nicht zur Verfügung. Eine wichtige Aufgabe ist also die Erhöhung der Sicherheit für diese Verkehrsteilnehmer. 

 

Wir fordern Schutzvorkehrungen durch die Gemeinde Senden, soweit sie in deren Zuständigkeit gehören. Ansonsten müssen notwendige Verbesserungen an den Kreis bzw. an die Landesregierung herangetragen werden, damit diese im Sinne der Gemeinde tätig werden.

 

Das sind:

 

  • Breitere Rad- und Fußwege
  • Fußgängerzone im Zentrum
  • Tempo 30 in Wohngebieten
  • Tempo 70 im Ortsbereich abschaffen
  • Bessere Überquerungshilfen
  • Fahrradabbiegespuren an Ampeln
  • Öffentlich subventioniertes Fahrradverleihsystem
  • Errichtung einer Fahrradschnellstrecke nach Münster
  • Vorrang für den Fuß- und Radverkehr über Wirtschaftswege

 

Ganztagsschulen ausbauen

 

Die Grünen haben sich immer für den Ausbau der Ganztagsschulen stark gemacht. So bieten inzwischen die drei Grundschulen eine Ganztagsbetreuung an, und die Edith-Stein-Schule ist heute eine gebundene Ganztagshauptschule.

 

Wir Grünen fordern, dass diese Entwicklung fortgesetzt wird, denn Ganztagsschulen erhalten mehr Lehrerinnen und Lehrer, so dass eine bessere Förderung der Kinder und Jugendlichen möglich und ein höherer Kompetenzerwerb erreichbar sind.

 

Wir unterstützen den Ganztag in unseren Schulen auch, weil so ein breit angelegtes Angebot an Arbeitsgemeinschaften aus den Bereichen Natur und Umwelt, Kunst und Kultur, Sprache und Literatur, Sport und Gesundheit, Musik sowie Textil und Design möglich ist. So werden die Interessen und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler besonders angesprochen.

 

Wir unterstützen in diesem Zusammenhang die Kooperation zwischen lokalen Einrichtungen, den Kirchen und Vereinen, den Betrieben und den Schulen vor Ort. Diese Öffnung nach außen stellt eine mitgestaltende Kraft innerhalb der Gemeinde Senden dar. So beteiligen sich die Schülerinnen und Schüler aktiv am kulturellen, sozialen, demokratischen und wirtschaftlichen Leben in unserer Gemeinde. 

 

Gesunde Ernährung an Schulen und KiTas

 

Gesundheit und Lebensqualität gehören für die Grünen in Senden zu den wichtigsten Zielen in Gegenwart und Zukunft. Deshalb unterstützen wir KiTas und Schulen bei der Umsetzung eines Ernährungskonzepts, das Kinder und Jugendliche für gesunde Ernährung begeistert.

 

Die Speiseplangestaltung in den KiTas und Schulen sollte sich an den OptimiX-Kriterien für optimierte Mischkost des Dortmunder Forschungsinstituts für Kinderernährung orientieren und die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) einhalten. Ein hoher Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen und ballaststoffreiche Kost sorgen für eine ausgewogene Nährstoffzufuhr und wirken präventiv gegen ernährungsbedingte Krankheiten.

 

Manch eine Schule macht inzwischen „Nägel mit Köpfen“ und bietet in ihrer eigenen Küche hergestelltes Essen an. Angefertigt wird es jeden Vormittag frisch durch Schülerinnen und Schüler aus AGs (Kochen, Nahrungsmittelkunde...), ehrenamtlich tätigen und sich nach festem Plan abwechselnden Eltern und vom Sozialamt unterstützten Jugendlichen mit Behinderungen. Eine solche Lösung halten die Grünen auch in Senden für machbar.

 

Die Grünen unterstützen die ausschließliche Verwendung Ökologischer Lebensmittel. Nur sie weisen eine hohe Vitalität, also Lebendigkeit, aus, was den Kindern und Jugendlichen gut tut. Die Lebensmittel sollten zudem aus unserer Region bezogen werden. Nur die frischesten Lebensmittel sollten Eingang finden in die Übermittagsverpflegung von KiTas und Schulen. Das ließe sich ohne Mühe verwirklichen, würde Senden dem Beispiel anderer Kommunen folgen. Gemeint ist eine schuleigene Küche, die mit Unterstützung der Gemeinde vom Schulverein, nach einem gemeinsam festgelegten Rollsystem eingeteilten Eltern und sonstigen ehrenamtlichen Helfern und von SchülerInnen neu eingerichtete Kurse in Ernährungslehre und Lebensmittelkinde betrieben wird. Dem Vernehmen nach generiert ein solches Projekt auch Arbeitsplätze für 1-Euro-Jobs.

 

Damit gesunde Ernährung für alle möglich ist, setzen sich die Grünen in Senden für eine Subventionierung der Ernährungsangebote in KiTas und Schulen ein.

 

Hallo, Frau Merkel

 

Wir finden Ihren Vorschlag Klasse, Frau Bundeskanzler, die Kommunen aufzufordern, verstärkt kostenlose Parkplätze mit Aufladestationen für Elektroautos und Elektrofahrräder in ihren Städten und Gemeinden zur Verfügung zu stellen.

 

Wir Grünen in Senden greifen Ihre Anregung gerne auf und werden ihn an die CDU-Kollegen und -Kolleginnen im Gemeinderat weitergeben.

 

Gewerbegebiete nachhaltig nutzen

 

Mit den Gewerbegebieten bietet die Gemeinde Senden den Gewerbetreibenden gute Bedingungen und profitiert selbst dabei durch höhere Steuereinkommen und der Ausweisung von Arbeitsplätzen. Nicht alle Firmen, die sich hier niederlassen wollten, haben nach der Beratung im Gemeinderat eine Zusage bekommen, aber grundsätzlich gibt es für die Auswahl der Firmen bisher keine festgelegten Vergabekriterien, wie es für die Wohnbauflächen selbstverständlich ist.

 

Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass bei der Ausweisung neuer Flächen mehr Augenmaß angesetzt wird und bei der Vergabe der Flächengröße darauf geachtet wird, dass diese dem Bedarf des Betriebes entsprechen und nicht darüber hinaus. Die Zahl der voraussichtlichen zukunftssicheren Arbeitsplätze und die Zukunftsfähigkeit der Branche soll bei der Auswahl der Bewerber berücksichtigt werden (Vergabekriterien).

 

Aus Grüner Sicht gehört es zu einer aktiven Wirtschaftsförderung, um die Ansiedlung attraktiver Industriezweige offensiv zu werben. Eine Stellenausweitung für Wirtschaftsförderung ist für die vielseitigen Aufgaben Voraussetzung und rechnet sich. 

 

Haus der Begegnung – offenes Bürgerhaus

 

Senden besteht nicht nur aus drei weit voneinander entfernten Ortsteilen sondern darüber hinaus zergliedert es sich immer mehr in immer weiter vom Zentrum entfernte neue Wohngebiete. Außer für den Schul- und Arztbesuch gibt es für die zahlreichen Zugezogenen kaum noch einen Anlass, weiter als bis zum Grete-Schött-Ring ins Ortsinnere vorzudringen. Wie soll da eine Bürgerschaft zusammenwachsen, wie sollen sich Heimat- und Identitätsgefühl entwickeln? Wo finden die Menschen in Senden einen Raum, wo sie zwanglos hingehen können und anderen Menschen begegnen.

 

Solche und ähnliche Gedanken scheinen viele BürgerInnen zu beschäftigen. Das zeigte sich im letzten Herbst während des Workshops zur Demografischen Entwicklung in Senden. Als nach Mitteln und Wegen gefragt wurde, mit deren Hilfe die angestrebten Leitziele erreicht werden sollen, tauchte bemerkenswerterweise die Forderung nach einem Bürgerhaus mit einer Vielzahl an Nennungen auf. Für ein solches Bürgerhaus oder auch Haus der Begegnung denke man sich etwa folgende Ausstattung: eine Anzahl Tische und Stühle, einen Ausschank alkoholfreier Getränke, eine große Info-Wand, die Auskunft gibt über alle vorhandenen Vereine, soziale Dienste, Selbsthilfegruppen, aktuelle Angebote der Kirchen, ehrenamtliche Arbeitskreise , Veranstaltungen – eine informative Übersicht, die von den Alteingesessenen und erst recht von den Zugezogenen bisher schmerzlich vermisst wird. Ein solches zentral gelegenes Haus würde in hohem Maße zu der von allen Seiten erwünschten Belebung des Dorfkerns beitragen; viele Menschen würden es aufsuchen, um an Informationen zu kommen, um mal reinzuschauen, wen man drinnen antrifft, um eine Runde Doppelkopf zu spielen oder einfach mit Bekannten zu plaudern.

 

Auf der Basis der Erkenntnisse, die auf dem o.g. Workshop erarbeitet worden sind, werden die Sendener Grünen sich für die Einrichtung eines Bürgerhauses einsetzen.

 

Heimathaus – der Sendener Geschichte begegnen 

 

Nach dem Vorbild des Ottmarsbocholter Speichers setzen wir Grünen uns dafür ein, dass auch in Senden und Bösensell Heimathäuser eingerichtet werden.

 

Die Gemeinde Senden hat sich in den letzten ca. 30 Jahren wesentlich verändert und ihr ursprüngliches Gesicht verändert. Gemeindeprägende Gebäude und Teile der Münsterländer Parklandschaft sind bei der Entwicklung Sendens zum Opfer gefallen. Und die historischen Erinnerungsstücke daran und Aufzeichnungen über die Menschen, die Senden geprägt haben, gehen verloren, wenn wir sie nicht bewahren. 

 

Es gehört zur Identität, sich an die Wurzeln und die Geschichte der Heimat erinnern zu können, Es gehört zur Integration der vielen NeubürgerInnen ihnen zeigen zu können, wie Senden einmal war, sich entwickelt hat und wie die Menschen hier gelebt haben.

 

Das Haus Palz im Ortskern und auch das Schloss zum Beispiel wären mit ihrem geschichtsträchtigen Hintergrund und ihrer Ortslage bestens geeignet, der Darstellung von Sendens Geschichte Raum zu geben.

 

Die Grünen haben bereits erreicht, im Gemeindehaushalt 2009 die Einrichtung je eines Heimathauses in Senden und Bösensell als politisches Ziel zu verankern. Die neue Wahlperiode werden wir nutzen, auf die Realisierung zu drängen.

 

Infrastrukturgesellschaft ökologisch nutzen

 

Wir Grünen begrüßen die Einrichtung einer Infrastrukturgesellschaft der Kommunen im Kreis Coesfeld als einen Schritt zur Re-Kommunalisierung der Energieversorgung. Die Übernahme der Netze reicht uns nicht aus. Wir wollen eine bevorzugte Energieversorgung durch erneuerbare Energie wie Windkraft und Sonne. Wir wollen keine Stromerzeugung wie die der Großkonzerne aus endlichen, gefährlichen und umweltschädlichen Energieressourcen wie Uran, Braunkohle und Öl.

 

Wir Grünen haben es uns zum Ziel gesetzt, dass Senden seinen Energiebedarf weitgehend unabhängig von Stromanbietern (Energieautarkie) decken kann und sich dazu auf den Weg macht.

 

Kinder und Jugendliche

 

Die Sendener Jugendarbeit mit einem differenzierten Angebot hat sich bewährt. Uns Grünen fehlte lange Jahren die aufsuchende Jugendarbeit, um auch die Jugendlichen zu erreichen, die die bestehenden Angebote der Jugendarbeit nicht angenommen haben. Mit der Einrichtung des Jugendtreffpunkts im Bürgerpark ist dem Bedarf von Jugendlichen entsprochen worden wie auch dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger auf Ruhe in ihrer Wohngegend.

 

Wir Grünen wünschen der aufsuchenden Jugendarbeit weiterhin viel Erfolg. Wir setzen auf Entgegenkommen, Hilfen und Dialog, die uns wirksamer scheinen als die Androhung von Strafen. Strafen und andere Konsequenzen für unerreichbare, uneinsichtige Jugendliche werden sich nicht immer vermeiden lassen.

 

Mit der Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT) sind durch die Bundesregierung Sozialarbeiterstellen eingerichtet worden, um Eltern und ihre Kinder über ihre Ansprüche durch das BuT hinzuweisen und über die damit verbundenen Möglichkeiten zu informieren. Diese Stellen werden von der Bundesregierung nicht mehr gefördert. 

 

Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass solche Dienste mit kommunalen Mittel fortgeführt werden. Das erfolgreich aufgebaute Netzwerk zwischen Familien, Kitas, Schulen, Vereinen und der Gemeinde soll weitergeführt und genutzt werden. Ein persönlicher Ansprechpartner für Familien vor Ort ist aus unserer Sicht unverzichtbar.

 

Ein wichtiger Punkt ist die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien, die vermehrt aus aktueller politischer Situation in unser Land kommen.

 

Es ist zu prüfen, welche Aufgaben ein/e Ombudsmann/-frau leisten kann, um zur Integration unserer ausländischen MitbürgerInnen beizutragen. Wenn wir im Sinne der Leitziele Senden 2030 eine Willkommenskultur entwickeln und praktizieren wollen, wird die Einrichtung einer solchen Stelle unabdingbar sein.

 

Kinder brauchen Kinder

 

Als Folge der demografischen Entwicklung ist die Kinderbetreuung auch für Kinder unter drei Jahren durch die Bundesregierung zum Rechtsanspruch erklärt worden. Wir Grünen begrüßen, dass unsere langjährigen Anstrengungen, die Kinderbetreuung in Senden qualitativ und quantitativ auszubauen, nun auf einem guten Weg sind.

 

Nicht nur, dass Eltern, insbesondere Alleinerziehende, eine notwendige Unterstützung erhalten; für ins geht es auch darum, dass Kinder ein Miteinander mit anderen Kindern erleben und Andersartigkeit kennen und akzeptieren lernen. Das Miteinander von Kindern mit unterschiedlichem Familienhintergrund, von Kindern mit und ohne Behinderungen, mit Kindern aus dem Ausland aus anderen Kulturen und mit anderer Sprache, Kinder unterschiedlichen Alters usw. bietet Kindern gute Chancen bei der eigenen Entwicklung.

 

Insofern bedauern wir Grünen die Einrichtung des Elterngeldes, der die Eltern aus unterschiedlicher Motivation bewegt, ihre Kinder zu Hause zu behalten. 

 

Kleingewässer, sind „preiswert“

 

Feuchtbiotope bieten Lebensraum für seltene Pflanzen, Insekten und andere Lebewesen. Außerdem sind sie dem Menschen eine Augenweide bei Spaziergängen in ihrem Umfeld. In den achtziger Jahren wurden auch in Senden viele Tümpel und feuchte Wiesen verfüllt. Ein Ersatz wurde kaum geschaffen.

Wir Grünen loben kreisweit einen Biotopschutzpreis für Kleingewässer aus. Mit 500 Euro werden wir den Erhalt und die Pflege besonders wertvoller Kleinbiotope belohnen. Damit wollen wir in der Bevölkerung die Wertschätzung für die Natur im Allgemeinen und für Gewässer im Besonderen erhöhen. Es soll damit auch erreicht werden, dass wieder neue Kleingewässer angelegt werden – um einerseits dem konstanten Verlandungsprozess älterer Kleingewässer entgegenzuwirken und andererseits, weil einige Amphibienarten zum Überleben Neuanlagen brauchen.

Klimaschutz beginnt vor Ort 

 

Für ihre energiepolitischen Maßnahmen ist die Gemeinde Senden mit dem Energy-Award ausgezeichnet worden. Und mit der Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes und der Einstellung eines Klimaschutzbeauftragten ist ein weiterer positiver Schritt gegangen worden. Es geht nun darum, das Klimaschutzkonzept zügig umzusetzen und Senden mit weiteren Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Energiegewinnung auszustatten und für den weiteren Wettbewerb für zukunftsweisende Energiepolitik fit zu machen. 

 

Eine Solaranlage auf dem Rathaus und eine Bürgersolaranlage im Sportpark lassen nicht darüber hinwegtäuschen, dass große Potentiale zur regenerativen Stromerzeugung und –förderung bisher ungenutzt sind. Anders als in anderen Kommunen gibt es in Senden noch keine Windenergieanlagen, und die Nutzung von Nahwärmenetzen in den Baugebieten wurde bisher nicht ins Auge gefasst.

 

 Wie soll die Energiewende gelingen, wenn die Potentiale vor Ort unabhängig von den Energiekonzernen nicht genutzt und gefördert werden? Es reicht nicht aus, öffentliche Liegenschaften mit Energiesparmaßnahmen auszustatten, wenn die Privatwirtschaft, die Handwerksbetriebe und Privathaushalte und nicht zuletzt die Landwirtschafts- und Viehbetriebe auf diesem Weg nicht mitgenommen, auf den Nutzen hingewiesen und dahingehend beraten werden. 

 

Die Unterstützung der Gemeinde für die Agenda 21 mit ihrem Arbeitskreis zum Klimaschutz könnte helfen, das Engagement der Bürgerinnen und Bürger anzuregen und zu vermehren.

 

 Wir brauchen in Senden konkrete Maßnahmen zur CO² Reduzierung im

 

  • Energiebereich
  • Bei der Mobilität
  • Im Wärmebereich
  • In der Landwirtschaft

 

Der künftige Klimaschutzmanager wird die Erledigung der anstehenden Aufgaben alleine nicht bewältigen können. Hier ist ein langfristiges verstärktes Engagement von Verwaltung, Politik und von Bürgerinnen und Bürgern gefragt.

 

Mehr Rechte für Kinder und Jugendliche

 

Um das Leben in Senden auch für Kinder und Jugendliche attraktiv zu gestalten, müssen sie gehört und an den Entscheidungen der Politik beteiligt werden. Nur wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind, ist ihnen eine wirkliche Annahme und Identifizierung mit geplanten Projekten möglich. Die Errichtung des formellen Treffpunkts im Bürgerpark ist für uns ein positives Beispiel dafür, was aus echter Mitsprache und Einbindung entstehen kann. Damit dies kein Einzelbeispiel bleibt, werden wir Grünen uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass ein Gremium (z. B. Jugendbeirat) zur Vertretung der Interessen von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde eingerichtet wird.

 

Im Rahmen der demografischen Entwicklung gehört es dazu, die Bedarfe der Jugendlichen ebenso aufzugreifen und Angebote zu entwickeln, wie solche, die alte Menschen für ihr Leben brauchen.

 

Medizinische Versorgung sicherstellen

 

Die medizinische Versorgung in Senden ist hinsichtlich der Vielfalt der fachärztlichen Praxen durchaus zufriedenstellend. Zur Behandlung von Problemen im HNO– und Urologiebereich hingegen muss man andere Orte aufsuchen. Nachdenklich machen aber folgende Tatsachen:

 

– Einige Hausarztpraxen nehmen keine neuen Patienten mehr an.

 

– Viele der in Senden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind nicht mehr weit vom Rentenalter entfernt.

 

– In keiner der weit über 30 ärztlichen Praxen scheint jemand eine (zumindest Zusatz-) Ausbildung in Gerontologie zu haben.

 

Besonders Letzteres verträgt sich schlecht mit dem, was die demografische Entwicklung der Bevölkerung mit sich bringt.

 

Wir Grünen werden dafür sorgen, dass dieser Zustand in der Politik als Problem erkannt wird.

 

Eine vielversprechende Verbesserung der medizinischen Versorgung wäre ein Gesundheitszentrum an gut erreichbarer Stelle im Ort. Entstehen könnte es im Rahmen von Verdichtung, durch Neubau oder durch Umwidmung bestehender Gebäude. Es sollte Raum bieten für mehrere unterschiedliche Fachpraxen, Apotheke(n), Einrichtungen für Therapieanwendungen und Gesundheits- und Ernährungsberatung. Eine günstige Mietpreisgestaltung würde vor allem auch jüngeres medizinisches Personal motivieren, sich dauerhaft in Senden niederzulassen. Die Krankenkassen sind an solchen Gesundheitszentren interessiert. Und für Menschen mit Behinderungen, für Ältere und für Nicht-Motorisierte bedeutet ein solch vielfältiges Gesundheitszentrum eine enorme Erleichterung.

 

Moderates Wachstum statt Flächenfraß

 

In den letzten 30 Jahren sind in Senden mehrere 100 Hektar Siedlungsfläche ausgewiesen und für den Wohnungsbau und Gewerbeflächen versiegelt worden. Natur und Freiraum wurden unwiederbringlich vernichtet, die Artenvielfalt bedroht. Der Landwirtschaft wurden Flächen entzogen, so dass die Flächenverluste durch intensivere Bewirtschaftung ausgeglichen werden musste mit dem bekannten Folgen wie Massentierhaltung und Überdüngung. 

 

Bundes- und Landesregierung wollen diesen Prozess aufhalten und den Flächenverbrauch deutlich reduzieren.

 

In Senden scheint diese Entwicklung noch nicht angekommen zu sein. Mehrheitlich ist politisch geplant, ungebremst Wohnbauflächen auszuweisen, und das Umdenken zugunsten neuer Wohnbaukonzepte scheint nicht in Sicht. 

 

Die Grünen werden dieser unverantwortlichen Politik nicht zustimmen.

 

Zwar wird der Bedarf an Wohnraum durch Innenentwicklung und Nachverdichtung nicht zu decken sein, sondern braucht in moderates, angemessenes Wachstum und neue Wohnformen, denen wir uns nicht versperren.

 

Die Antworten auf den demografischen Wandel liegen nicht in der Baupolitik im gewohnten Stil und der Ausweisung von großen Baulandflächen mit dem Ziel, immer mehr Menschen aus dem Umland und anderen Regionen durch subventioniertes billiges Bauland nach Senden zu ziehen. Für die Menschen, die hier leben, muss ein attraktives Senden geschaffen werden und Wohnraum, der dem Bedarf von Menschen im demografischen Wandel entspricht.

 

Senden hat gute Voraussetzungen, die zu erhalten und bedarfsgemäß auszubauen und anzupassen sind, damit die SendenerInnen und ihre Kinder gerne hier bleiben und sich mit Senden und seinen Menschen verbunden zu fühlen.

 

Naturschutz braucht Unterstützung

 

Außer den Pflichtaufgaben wie z. B. Ausgleichsmaßnahmen für versiegelte Flächen gibt es in Senden keine zusätzlichen Naturschutzmaßnahmen. Für den gesamten Bereich Grünpflege einschließlich Aufforstungen stehen ca. 80.000 Euro zur Verfügung, das sind 0,25 % des Haushaltes. Aber noch nie wurden davon Gelder für freiwillige Naturschutzprojekte ausgegeben.

Vogelarten wie Kiebitz, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Kuckuck und Rebhuhn sind auf Sendener Gemeindegebiet komplett verschwunden, Amphibien und Schmetterlinge werden zu Raritäten. In der Feldflur fehlen die Wildblumen und damit den Jungvögeln die Insektennahrung.

Die Artenvielfalt kommt uns abhanden. Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass das Gemeindegebiet wieder bunter und abwechslungsreicher wird: mehr Wildblumen, mehr Wildwuchs, mehr naturbelassene Gärten und besserer Schutz der letzten Rückzugsräume wie Bracheflächen, Wegeseitenstreifen, Raine und Säume.

 

Viele schädliche Eingriffe in Lebensräume werden teils aus Gewohnheit teils aus mangelndem Wissen um ökologische Zusammenhänge vollzogen. Mit der Beratung von den Fachleuten des Naturschutzzentrums könnten Fehler vermieden werden. Diese Anregungen der Grünen im Umweltausschuss sind bisher außer Acht gelassen worden. 

 

Mit innerörtlichen Grünflächen, weniger Rasen, weniger mähen, mehr Blumenwiesen anstatt ausschließlich Zierblumen könnte die Gemeinde den Gartenbesitzern ein gutes Vorbild bieten. Der Arten- und Biotopschutz vor Ort darf nicht länger ignoriert werden – zumal es hier neben den Naturschutzverbänden auch in der Bevölkerung ein großes Unterstützerpotenzial gibt. 

 

Notdienst braucht ärztliche Hilfe

 

Haben Sie schon mal den ärztlichen Notdienst NRW in Anspruch nehmen wollen, den uns die Ärztekammer verordnet hat. Na dann …….! Mehr als eine halbe Stunde Warteschleife ist nicht ungewöhnlich, bis sie durchgestellt werden, um ihr Anliegen vorzutragen. Und es nicht zu empfehlen, zwischendurch genervt den Hörer aufzulegen, rät Ihnen immer wieder eine Stimme, weil Sie sich dann wieder hinter anstellen müssen in der Warteschleife. Ach ja – in lebensbedrohlichen Fällen sollen Sie dann lieber doch den Rettungsdienst 112 anrufen wird Ihnen empfohlen. Das tun dann auch viele. Woher sollen Kranke, in Krankheitssymptomen wenig bewanderte sicher wissen, wie bedrohlich ihre Krankheiten sind? Welcher womöglich ängstliche Kranke traut sich, das zu entscheiden?

 

Die Ärzteschaft in Senden hatte den Notdienst in bester Weise selbst in die Hand genommen und organisiert. Die Ärzte selbst wollten es so und ihre Kunden waren sehr zufrieden. Die Ärztekammer wollte es anders und auch die Intervention des Gemeinderates hatte dagegen keine Chance.

 

Pflege, Betreuung und ärztliche Versorgung werden im demografischen Wandel eine wichtige Rolle haben. Menschen, die solche Hilfe brauchen, wünschen sich ihren Arzt, ihre Ärztin die sie kennen, die sie kennen und zu denen sie Vertrauen haben.

 

Es gehört zu den Leitzielen Senden 2030, die ärztliche Versorgung bedarfsgerecht sicher zu stellen. Und dazu gehört die Re-Reform des Ärztlichen Notdienstes NRW.

 

Schloss Senden – ein Mehrwert für alle

 

Manch andrer Ort auch in der Nachbarschaft setzt alle Kräfte und Erfindungsreichtum dafür ein, trotz leerer Kasse sein historisches Erbe für die Menschen ihrer Kommune und für die Nachwelt zu erhalten. In Senden ticken Uhren anders: Die Gemeinde gehört zu den Reichsten in NRW, und die CDU-Fraktion verweigert sich dem Erhalt eines kulturhistorischen Kleinods, sieht im Erhalt des Schlosses keine Vermehrung von Sendens Attraktion und Reichtum.

 

Wir Grünen haben schon 1984 in unserer ersten kommunalpolitischen Erklärung angekündigt: „Wir stehen für die Bewahrung der wenigen noch verbliebenen historischen Bauten Sendens.“ Unsere Einstellung hat sich seither nicht geändert.

 

Seit der Gründung der Initiative Schloss Senden und ihrem vielfältigen Bemühen, das Kulturdenkmal Schloss Senden wieder zum Leben zu erwecken, ist das Schloss auch außerhalb Sendens verstärkt in das Blickfeld sowohl der Politik als auch der Bevölkerung geraten. Immer mehr Menschen haben erkannt, dass ein restauriertes und wiederbelebtes Schloss eine hohe Identität stiften und die Attraktivität Sendens bedeutend steigern würde – für die Bürgerinnen und Bürger, für den Tourismus und für die örtliche Gewerbe- und Geschäftswelt. Ein Mehrwert für alle!

 

Wir Grünen werden weiter die laufenden Bemühungen unterstützen, das Schloss für die Senden zu erhalten und zumindest in Teilbereichen einer öffentlichen Nutzung zuzuführen. Alle Fördermöglichkeiten müssen erkundet und unterstützt werden. 

 

Wir wünschen uns, dass es in der neuen Wahlperiode möglich wird, das Schloss durch die Gemeinde zu kaufen und vor dem Abriss zu bewahren. In einem Werkstattverfahren – wie bereits von uns beantragt – sollen die Perspektiven und die Möglichkeiten für das Schloss entwickelt werden. Es geht darum, den Wert der gebauten Geschichte zu erkennen, den Erhalt und die Nutzung des Schlosses zum Ziel aller Bürgerinnen und Bürger zu machen und somit die Zukunft des Schlosses mit seinem attraktiven Umfeld zu sichern.

 

Schule für alle unter einem Dach

 

Die Grünen unterstützen ein möglichst attraktives Schulangebot in Senden. Grundschulen sollen wohnortnah erhalten bleiben, und solange das dreigliedrige Schulsystem in Senden mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium ausreichend angenommen wird, werden sich die Grünen in Senden für den Fortbestand aller Schulen und deren optimale Ausstattung einsetzen.

 

Oberstes Ziel der Grünen in Senden ist es auch in Zukunft, allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von ihrer Schulformempfehlung am Ende der Klasse 4, einen angemessenen Bildungsweg anbieten zu können. Alle Bildungsabschlüsse sollen in Senden auch in Zukunft möglich sein. Ob das zukünftig in Form einer Sekundarschule oder einer Gesamtschule realisierbar ist, sollen die Eltern entscheiden. Falls diese Frage in Zukunft zu klären ist, votieren die Grünen in Senden in jedem Falle für eine Schule des länger gemeinsamen Lernens.

 

Die Grünen unterstützen den Anspruch der Inklusion. Das bedeutet, dass nicht mehr die Anpassung an Gruppennormen, sondern die optimale Entwicklung und Förderung eines jeden Kindes auf der Basis der individuellen Persönlichkeitsstruktur im Mittelpunkt aller pädagogischen Bemühungen steht. Vielfalt ist Bereicherung. Alle Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Individualität akzeptiert. Unterschiede und Abweichungen werden bewusst wahrgenommen, aber in ihrer Bedeutung eingeschränkt oder gar aufgehoben. Ziel ist es, Strukturen zu schaffen, in denen sich Kinder und Jugendliche mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erzielen können. 

 

Der Weg zu einer inklusiven Schule ist für uns alle eine große Herausforderung. Die Grünen stellen sich diesem Anspruch ganz bewusst, wohl wissend, dass sich die Vision einer inklusiven Schule nur in einer inklusiven Gesellschaft realisieren lässt.

 

Senden am Wasser

 

Es liegt auf der Hand. Um den Zielen zur demografischen Entwicklung Senden 2030 näher zu kommen, muss sich Senden ins Zeug legen, auch um in Konkurrenz zu Münster und den anderen umliegenden Kommunen mithalten zu können.

 

Wir Grüne bestreiten nicht die Potentiale, die Senden zu bieten hat. Wir bemängeln, dass sie nicht gebührend genutzt werden.

 

Noch immer ist der Bürgerpark nicht zu einem Sinnespark mit Grünvernetzung zwischen Allee und Schloss umgebaut worden, wie wir Grünen es beantragt haben.

 

Noch immer ist der Wert des Schlosses mehrheitlich nicht erkannt und die Nutzung für Senden verwehrt. Noch immer gibt es keinen autofreien Ortskern mit Plätzen und belebten Straßen, die zum Verweilen einladen.

 

Und da ist Sendens Lage am Wasser, das ungenutzt dahinplätschert.

 

Da sind die Stever, der Dümmer, der Dortmund-Ems-Kanal mitten im Ort, die zur Attraktivität von Senden nicht genutzt werden.

 

Wir Grünen werden uns dafür einsetzen, dass sich das ändert. Im Zusammenhang mit dem integrierten Stadtentwicklungskonzept werden wir darauf achten, Senden Lage am Wasser heraus zu stellen und so zu gestalten, dass SendenerInnen und Gäste sich gerne dort aufhalten und ihre Freizeit erleben wollen.

 

Sozialpolitik ist mehr als Existenzsicherung

 

Sozialpolitik umfasst die Hilfe zum Lebensunterhalt für Menschen, die in eine Notlage geraten sind, Maßnahmen für Menschen mit Behinderung, Kinderbetreuung, Integration der ausländischen MitbürgerInnen usw. Die Mitglieder des Sozialausschusses werden zwar regelmäßig über die aktuellen Zahlen der SGB-II- EmpfängerInnen informiert, aber weitergehende Hintergrundinformationen fehlen. Wir Grünen fordern einen Sozialbericht mit differenzierten Informationen. Verantwortliche Politiker müssen wissen, wo die Notlagen, Defizite und Bedarfe liegen, für die Sozialpolitik vor Ort zuständig ist, um handeln zu können.

 

Sprache lehren – Sprache lernen

 

Sprachlosigkeit verdammt zum Abseitsstehen. Weil sie nicht oder kaum deutsch sprechen, sind viele ausländische Menschen in Senden sprachlos. So bleiben sie teils bewusst, teils gegen ihr Bemühen außen vor. Dass wir einander nicht verstehen, kann zu Problemen führen, die die Gemeinschaft dauerhaft belasten.

 

 m eigenen Interesse genau wie in dem der Zugewanderten aus anderen Ländern muss Senden mehr Kreativität und Mühe aufwenden, um den Menschen mit anderen Muttersprachen das Erlernen der deutschen Sprache möglich zu machen oder zu erleichtern. Da ist der Einfallsreichtum des Rates und der Gemeinde gefragt, Wege zu finden (und dafür zu werben), die die Bevölkerung dazu verlocken, bei dieser Aufgabe ehrenamtlich mitzutun; und es sind SendenerInnen gefragt, die wissen, dass ein störungsfreies Miteinander kein Geschenk des Himmels ist, sondern erworben werden muss. An dieser gesellschaftlichen Aufgabe werden die Sendener Grünen weiter zielstrebig mitarbeiten.

 

Doch auch die Sprachlosigkeit in vielen deutschen Familien lässt Probleme entstehen, die schon lange bekannt sind, aber erst allmählich von der Politik wahrgenommen werden. Sie führen in letzter Konsequenz dazu, dass ein hoher Anteil Jugendlicher kaum noch richtig lesen und schreiben lernt, die Schule ohne Abschluss verlässt, nicht in einen Beruf Eingang findet, leichter in Kriminalität abrutscht und von der Unterstützung der Gesellschaft abhängig bleibt. Sprachtests und Förderung der Sprachentwicklung bei Vorschulkindern, wie sie jetzt zu den vielfältigen Aufgaben der Kindergärten gehören, sind der richtige Weg. Aber wie soll er zum Ziel führen, wenn Erzieherinnen ihn gehen müssen, die für diese spezifische Aufgabe weder ausgebildet sind, noch bezahlt werden?

 

Nötig ist eine enge Zusammenarbeit von Grundschul- und Kindergartenpersonal, Entsenden von Lehrerinnen und Lehrern in Kindergärten auf Stundenbasis oder ähnliche Modelle. Hier besteht dringender Handlungsbedarf für die Sendener Schul- und Kindergartenträger, und wir Grünen werden daran arbeiten, dass das Notwendige getan wird.

 

Teilhabe durch Mobilität

 

Mobilität im ländlichen Raum ohne Auto? Für das Münsterland, für Senden gehört es zum Alltag, dass die Menschen, die hier leben, bis ins hohe Alter das Fahrrad benutzen. 

 

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bietet durch die Schnellbuslinien gute Anbindung nach Münster und Lüdinghausen Und dieses Angebot wird durch den Bahnanschluss Bösensell noch ergänzt. 

 

So weit – so gut!

 

Mit dem demografischen Wandel kommt dem ÖPNV eine wachsende Bedeutung zu, um Begegnung, Eigenständigkeit, Einkauf, Freizeit usw. möglichst ohne Hindernisse zu bestreiten. Dazu reichen die bestehenden Angebote nicht aus. 

 

Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass für Senden ein umfassendes Mobilitätskonzept erstellt wird, um den Nahverkehr innerörtlich und im Außenbereich, in der Region zwischen Ost und West und Nord und Süd, zur Schule, zum Theater und zur Disco usw. sicher zu stellen. 

 

Dazu gehört es, die Nutzungsmöglichkeiten des ÖPNV bedarfsgerecht auszubauen und zu reformieren. Es braucht benutzerfreundliche Fahrzeuge z.B. für alte Menschen und Menschen mit Behinderungen. Es braucht die Vernetzung mit anderen Fahrdiensten, um den Weg von der Haltestelle bis zur Wohnung anzubieten. Und es braucht flexible Angebote wie Anrufsammeltaxi und den Bürgerbus, um den an der persönlichen Situation gemessenen Bedarf der Fahrgäste durch den ÖPNV sichern zu können.

 

Umweltschutz geht alle an

Zum Umweltschutz zählen für die Grünen nicht nur der behutsame Umgang mit der Landschaft in und um Senden, sondern z. B. auch der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft mit Flora und Fauna, das Energiesparen, die Förderung erneuerbarer Energien und die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Wir werden auch in der kommenden Wahlperiode fordern, dass Umweltbelange bei den politischen Planungen und Beschlüssen unter anderen Aspekten eine gleichberechtigte Rolle spielen. Wir werden uns mit den anderen Parteien, Vertreter/innen der Landwirtschaft, der heimischen Wirtschaft und den Naturschutzverbänden für einen Konsens über die Frage einsetzen, was für uns in Senden zu den schützenswerten Elementen einer harmonischen und ökologisch funktionierenden Umwelt gehört. Wenn das erreicht ist, werden wir die gesteckten Ziele erfolgreich angehen können.

Windenergie gehört ins Dorf

 

Wenn wir nicht die Entwicklung zu einer energieautarken Gemeinde in Senden verschlafen wollen, ist dringender Handelsbedarf geboten. Bislang haben es die politischen Kontrapositionen zu erneuerbaren Energien verursacht, dass in Senden keine einzige Windkraftanlage errichtet werden konnte. Trotz Klimaschutzkonzept gibt es auch immer noch kein schlüssiges Gesamtkonzept, um insgesamt einen Plan zur Förderung und Unterstützung der erneuerbaren Energien aufzuzeigen.

 

Durch den Atomgau in Japan hat sich die politische Großwetterlage im Bund verändert. Und durch den Winderlass NRW sind die Gemeinden im Rahmen der Flächennutzungsplanung gehalten, der Windenergienutzung in substantieller Weise Raum zu schaffen. Übergeordnete Planungen wie der Regional- und der Landschaftsplan, Artenschutzbestimmungen und anderes sind dabei zu beachten und verzögern die Realisierung von Windkraftanlagen. Unverständlich sind uns die Fördereinschränkungen für erneuerbare Energien der großen Koalition auf Bundesebene. Sie stehen den Alternativen zur Atom- und Kohleenergie und dem Engagement der Bürger vor Ort entgegen,

 

Wir Grünen begrüßen die Initiativen Sendener Bürger zur Errichtung von Windkraftanlagen auf Gemeindegebiet. Wir setzen uns für einen größeren Spielraum für Einzelfallentscheidungen ein, ohne das Gesamtkonzept der gemeindlichen Entwicklung außer Acht zu lassen 

 

Wirtschaftsförderung ausbauen

 

Die Einrichtung der Teilzeitstelle zur Wirtschaftsförderung zeigt bereits Wirkung. Aus Sicht der Grünen ist es notwendig, diese Stelle als Vollzeitstelle aufzustocken. Die Aufgaben und der Nutzen zur Entwicklung der Gemeinde liegen auf der Hand: Attraktivität des Ortskerns für die Sendener Bevölkerung und Touristen und Förderung der dort ansässigen Gewerbetreibenden; die Vermarktung von Gewerbeflächen gebunden an eine gezielte Ansprache produktionsreicher zeitgemäßer und nachhaltiger Betriebe bei geringem Flächenverbrauch – um nur zwei Aufgaben zu nennen bei denen der gemeindliche Einfluss gebraucht wird. Die Kosten für die Aufstockung der Stelle legimitieren sich im Verhältnis zum Nutzen. 

 

Wohnraum für Asylsuchende

 

Vor dem Hintergrund weltweit wachsender Konfliktherde, muss sich auch Senden auf einen verstärkten Zuzug von Asylsuchenden Menschen vorbereiten. Besonders gefordert ist die Gemeinde hier bei der vorausschauenden Bereitstellung von ausreichendem und angemessenem Wohnraum. Wir Grünen werden weiterhin darauf drängen, dass auch bei einem steigenden Bedarf der bisherige Weg der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen nicht verlassen wird. Die kleinteilige Integration in gewachsene Wohnstrukturen und Nachbarschaften ist aus grüner Sicht der beste Weg um beiderseitige Berührungsängste abzubauen und möglichen Konflikten vorzubeugen.

 

Wohnraumentwicklung in Senden 

 

Durch den demografischen Wandel werden tiefgreifende Veränderungen auf die Infrastruktureinrichtungen sowie auf den Wohnungsmarkt treffen. Beispielsweise wird sich der Bedarf an ortskernnahem barrierefreiem Wohnraum sowie an vielfältigen Angeboten zur stationären und ambulanten Pflege mit den dazu gehörenden komplementären Diensten verstärken, der bis heute nur unzureichend gedeckt werden kann. Zum anderen droht ein Leerstand an Wohngebäuden der 1959er – 1970er Jahre, die aufgrund ihrer Größe, ihrer Lage, wegen fehlender Barrierefreiheit und energetischer Mängel kaum noch gewollt werden.

 

Auf diese Entwicklung müssen Antworten gegeben und neue innovative Konzepte entwickelt und umgesetzt werden. Die Ausweisung neuer Baugebiete reicht dafür nicht aus. 

 

Was wollen Grüne:

  • Mehrgenerationenwohnungen
  • Differenzierter Wohnraum für Singles und Familien
  • Barrierefreine Wohnungen für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen
  • Bezahlbare Wohnungen für Menschen mit kleinem Einkommen
  • Neue Wohnformen für Senioren (Wohngruppen, Senioren-WG u.a.)
  • Bedarfsgerechte Pflegeeinrichtungen, ambulant und stationär
  • Umbaumaßnahmen im Bestand, damit Menschen im gewohnten Umfeld bleiben können
  • Ausbau von Quartierplätzen und Begegnungsräumen
  • Anbindung an Einkaufsmöglichkeiten und den ÖPNV

Zukunft gestalten mit Grünen

 

Zukunft zu erhalten und zu gestalten bedeutet für Grüne Politik, dass wir heute so handeln und entscheiden, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder in einer natürlichen Umwelt und in Frieden miteinander leben können.

 

Das heißt zum Beispiel:

 

Erneuerbare Energie vor Ort erzeugen und fördern. 

 

Wer die Grüne Politik in Senden kennt, weiß, wie viele Jahre wir uns für die Förderung von Solar- und Windenergie eingesetzt haben, für die Ausweitung der Energieberatung, für Nahwärmenetze in den Baugebieten usw. Wir sind damit auf taube Ohren gestoßen.

 

Mit dem Supergau in Japan hat sich die Situation auch in Senden sichtbar geändert.

 

Mit den energiepolitischen Maßnahmen zum Energie-Award, mit der Bildung einer kreisweiten Infrastrukturgesellschaft zur Übernahme der Stromleitungsnetze von der RWE, mit der Einstellung zur Wind- und Solarenergie, mit der Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes und der Einstellung eines Klimaschutzbeauftragten ist Senden auf einem guten Weg 

 

Wir meinen: da geht noch mehr!

 

Bildung als grundlegendes Angebot für alle Generationen ist als kommunale Aufgabe sicher zu stellen. Die vielseitigen Angebote der Vereine, der Kunst- sowie der Musik- und der Volkshochschule bieten dabei gute Bedingungen.

 

Kinder und Jugendliche müssen entsprechend ihrer Talente, Leistungsfähigkeiten und sozialen Voraussetzungen gefördert und ihre Eltern bei ihrer Erziehungsaufgabe unterstützt werden.

 

Eine gute Bildung und Ausbildung ist Voraussetzung für mehr Chancengleichheit und Teilhabe am sozialen und ökonomischen gesellschaftlichen Leben.

 

Die Bereitstellung von bedarfsorientierter Kinderbetreuung und die Einrichtung von Ganztagsschulen gehören seit vielen Jahren zu den Forderungen der Grünen, auch um Kinder aus sozialbenachteiligten Familien besser fördern zu können.

 

Der demografische Wandel mit einer nicht zu verleugnenden Ursache, dass Frauen nicht mehr bereit waren, ohne angemessene Unterstützung des Staates Kinder zu gebären und zu versorgen, hat zum Recht auf Kinderbetreuung auch für Kinder unter drei Jahren geführt.

 

Wir meinen: da geht noch mehr! 

 

Der demografische Wandel mit seinen sozialen gesellschaftlichen Auswirkungen ist von Bevölkerungswissenschaftlern schon vor 40 Jahren vorausgesagt, aber von den Kommunen als ihre Aufgabe lange Zeit nicht wahrgenommen worden.

 

Der Grüne Antrag auf Einrichtung eines politischen Arbeitsgremium zu diesem Thema hat letztendlich dazu geführt, dass ein Leitzielkatalog für Senden 2030 aufgestellt wurde, der für die politischen Planungen und Entscheidungen richtungsweisend und verbindlich sein soll. 

 

Einige der Aufgaben in Richtung dieses Ziels stehen bereits als politisches Aufgabenpensum im Gemeindehaushalt 2014. 

 

Wir meinen: da geht noch mehr!

 

 

Einen Ausschnitt unserer Ideen, Pläne und Forderungen haben wir Ihnen, liebe Sendenerin, lieber Sendener in unserem Programm von A bis Z vorgestellt. 

 

Mit dem gewohnten Engagement wird sich die Grüne Fraktion dafür einsetzen, recht viel davon im Rat der Gemeinde umzusetzen.

 

 

19. Mai 2009

 

Das GRÜNE Kurzwahlprogramm für 2009 – 2014

 
In der jetzigen Wahlperiode 2009 – 2014 stellen DIE GRÜNEN fünf Ratsmitglieder, eine Sachkundige Bürgerin und drei Sachkundige Bürger und sind die drittstärkste Fraktion. Wir GRÜNEN setzen uns weiterhin engagiert und verlässlich im Rat und in der Gemeinde dafür ein, unsere Ziele umzusetzen, die wir im Einzelnen in unserem Wahlprogramm „Zukunft Senden von A bis Z“ beschrieben haben.
Diese Ziele sind,
 
- dass politische Willensbildung von unten nach oben in Senden Geltung hat. d.h., dass Bürgerwille und Bürgerwünsche von der Verwaltung und vom Rat ernst genommen werden: Basisdemokratisches Prinzip
 
- dass Verwaltung und Rat sich mit allen Kräften weiterer Zerstörung der Natur und dem Raubbau an den Naturgütern entgegenstellen und Klima- und Umweltschutz konsequent beachtet werden: Ökologisches Prinzip
 
- dass benachteiligte Menschen und Gruppen in unserer Gemeinde (z.B. von Armut betroffene Kinder und Erwachsene, Menschen mit Behinderungen, ausländische MitbürgerInnen) ein Recht auf Chancengleichheit haben: Soziales Prinzip
 
- dass Kinderbetreuung, Bildung und Arbeit allen zu Gute kommt und gemäß ökonomischer, ökologischer und sozialer Entwicklungen ausgebaut und bedarfsgerecht gestaltet werden: Zukunftsgerechtes Wirtschaftsprinzip
 

- dass Frauen und Mädchen die gleichen Chancen haben wie Männer und dass Abhängigkeit, Unterdrückung, Gewalt und Ausbeutung der Boden entzogen wird und Menschen geschützt werden: Geschlechtergerechtes und gewaltfreies Prinzip
 
Diese Ziele sind für DIE GRÜNEN Grundlage der Arbeit im Rat und in den Ausschüssen. Auch wenn sie nicht immer unmittelbar auf fruchtbaren Boden fallen, ist es in Senden doch erkennbar, dass wir in Rat und Verwaltung viele Dinge angestoßen und in Gang gebracht haben.

 

Viele Sendener Bürgerinnen und Bürger haben uns bei der Kommunalwahl ihre Stimme gegeben. Das hat unsere Durchsetzungskraft für eine ökologische, soziale, solidarische Gemeinde gestärkt.

Wir danken unseren Wählerinnen und Wählern und werden alles daransetzen, sie nicht zu enttäuschen.